Update 22.08, 08:00 Uhr:

Es sind eben nur Wettermodelle, die versuchen, den aktuellen Stand der Atmosphäre anhand von Tausenden Messwerten darzustellen und daraus dann eine Vorhersage zu erstellen. Für die Lage in der heutigen Nacht war das Icon-D2 sehr enttäuschend und hat mit seinen Gewitterprognosen maßlos übertrieben. Näher war das Super HD von kachelmannwetter.com dran. Aber auch das war dieses Mal nicht so stark wie sonst. Wetter und Berechnungen sind immer zwei unterschiedliche Dinge.

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Ein stärkeres Gewitter gab es aber dennoch in der Eifel entlang der Grenze zum Nachbarbundesland. Ansonsten blieb es meist bei leichtem Regen, stellenweise auch Starkregen. In den Bundesländern südlich von uns zogen dagegen kräftige Gewitter durch, teilweise in Form einer Superzelle.

Schade, dass die Vorhersagen nicht so genau waren, aber gut, dass hier dadurch dann nicht viel passiert ist.

Heute in Tagesverlauf sind immer wieder Schauer möglich, stellenweise auch mit Starkregen. Gewitter werden aktuell nicht besonders häufig berechnet, sind aber nicht ausgeschlossen. Bitte verfolgt regelmäßig das Radar: https://www.wetternrw.org/radar

Originalbeitrag

In unserem letzten Artikel haben wir bereits die Gewittersituation für die Nacht auf den morgigen Sonntag thematisiert. In diesem Update beziehen wir nun auch die neusten Modellrechnungen aus den Kurzfristmodellen mit ein.

Vorweg muss gesagt werden: Wen es genau trifft, kann niemand sagen. Gewitter sind fast immer lokale Ereignisse, die meist nur wenige Menschen treffen. Ein paar Kilometer weiter kann davon beispielsweise nichts mehr zu spüren sein.

Das ICON-D2 vom deutschen Wetterdienst sieht ab 23 Uhr eine Niederschlagsfront aus Südwesten aufziehen. Neben teils kräftigem Starkregen können auch immer wieder Gewitter mit eingelagert sein. Die folgende Animation zeigt den zeitlichen Ablauf. Man sieht teils dunklere Grüntöne, die auf stärkeren Regen hindeuten. Die rosa-Signale deuten ein Gewitter an, wobei dies niemals genau genommen werden soll.

Schaut man sich die Verteilung der Gewitter in unserem berechneten Gewitter-Index aus dem ICON-D2 an, so kann man leider keinen eindeutigen Schwerpunkt feststellen und das ICON-D2 sieht die Gewitter über den Tag verteilt ganz verstreut über NRW.

Der zeitliche Schwerpunkt liegt dabei aber klar vom Beginn der zweiten Nachthälfte gegen 0 Uhr bis zum Nachmittag gegen 15:00 Uhr. Auch danach sind nach dem ICON-D2 noch einzelne Gewitter möglich, jedoch nicht sehr verbreitet.

Nach unserer Einschätzung zeigt das ICON-D2 die örtliche Verteilung von Gewittern ziemlich gut, meist sind die Gewittersignale jedoch zu überdimensioniert. Nicht überall, wo das Modell Gewittersignale anzeigt, entsteht auch ein Gewitter.

Am Tag könnten sich dann einige Schauerstraßen entwickeln, wo dann etwas mehr Regen runter kommen kann. Die folgende Grafik zeigt den aufsummierten Niederschlag bis Sonntag Abend. Demnach sind stellenweise und nur in Ausnahmen bis zu 80 l/m² möglich:

Ein weiteres zuverlässiges Wettermodell ist das SuperHD von kachelmannwetter.com. Auch dieses Wettermodell berechnet das aufziehende Niederschlagsgebiet für 23 Uhr. Insgesamt berechnet das Modell eine Linie, mit teils sehr kräftigem Starkregen, aber deutlich weniger Gewittersignalen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt – der deutsche Wetterdienst informiert u.a. auf Twitter darüber, dass bei uns in dem Gebiet lokal Starkregen, Sturmböen und kleinkörniger Hagel auftreten kann. Diese Begleiterscheinungen treten dabei in den verbreitet kräftigen Schauern und Gewittern auf.

Grafik: DWD

Überflutungen in Ostdeutschland erwartet

Es kann in Schauernähe lokal zu kleineren Überflutungen kommen. Schauen wir etwas weiter in Richtung Osten werden dort stellenweise 50 bis 80 l/m² oder sogar über 100 l/m² erwartet. Eine so schlimme Flutkatastrophe wie zuletzt wird das wohl nicht, dennoch werden auch morgen wieder einige Straßen und Keller überschwemmt werden.

Wir empfehlen einen regelmäßigen Blick auf das Radar, um aufziehende Schauer frühzeitig zu erkennen.