Am Donnerstag steht uns möglicherweise eine schwere Gewitterlage bevor. Die neusten Wettermodellberechnungen zeigen am Nachmittag/Abend von Westen aufkommende Gewitter.

Der Donnerstag wird es meist sonnig bei Temperaturen bis 30°C. Diese schwüle Luft könnte sich dann am Nachmittag und Abend in schweren Gewittern entladen. Die Schwere und Langlebigkeit der Gewitter hängt dabei maßgeblich von der vorherigen Einstrahlung ab: Je mehr Sonne morgens scheint, desto mehr Energie ist potentiell vorhanden und desto stärker und langlebiger können Gewitter sein. Aktuell berechnet das ICON-EU-Modell hohe CAPE-Werte vor allem im Rheinland, am Niederrhein und im westlichen Ruhrgebiet, dort ist also erst einmal viel Energie vorhanden.

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Berechneter CAPE-Index, Donnerstag 17.05. um 17 Uhr aus dem ICON-EU-Modell des DWD.

Diese könnten dann ab Donnerstag Nachmittag gegen 15 Uhr von Westen nach Osten über NRW ziehen. Mögliche Begleiterscheinungen sind dabei schwere Sturmböen oder sogar orkanartige Böen bis 110 km/h. Zudem können größere Hagelkörner fallen und Starkregen könnten zu lokalen Überflutungen führen.

Das EZ4-Modell, welches von den Kollegen von Kachelmannwetter berechnet wird, hat zur Zeit die extremste Lösung parat. Demnach schlägt der Superzellen-Index vor allem in der Westhälfte von NRW leicht an. Potential für organisierte Gewitter ist also durchaus vorhanden. Im Kern des Gebiets sind demnach Böen über 100 km/h möglich, diese treten aber nur in Schauer- und Gewitternähe auf. Das Modell rechnet zur Zeit mit einer Niederschlagsmenge bis 40 l pro m².

Hier warten wir noch den frühen Lauf am morgigen Mittwoch des ICON-D2-Modells ab, um noch genauere Informationen geben zu können und um eventuelle Schwerpunkt-Regionen auszumachen.

ELA 2?

Unter unseren Beiträgen und über die Nachrichten-Funktion kam die Frage auf, ob es sich um ein Ereignis wie der Pfingststurm ELA handeln könnte. Im schlimmsten Fall sind ähnliche Begleiterscheinungen wie bei ELA möglich, dennoch gehen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht davon aus, sondern rechnen noch mit einer Abschwächung. Das ICON-EU-Modell des DWD prognostiziert auch kräftige Gewitter, jedoch zur Zeit nicht so extrem wie das EZ4.

Da es bis zum Eintreffen der Gewitterlage noch einige Stunden hin ist, ist diese Vorhersage noch mit größeren Unsicherheiten behaftet. Erst wenn sich Gewitter entwickelt haben, kann deren Zugbahn bestimmt werden. Wie immer gilt: Es wird nicht jeden treffen!