In der vergangenen Nacht (von Mittwoch auf Donnerstag) zog ein langanhaltendes Gewitter auf, welches vor allem im Ruhrgebiet für größere Schäden sorgte. Alles begann mit einem großen Gewittercluster, der über Rheinland-Pfalz, Hessen und die südlichsten Spitzen von Nordrhein-Westfalen zog. In Frankfurt wurden beispielsweise über 150 Liter am Flughafen gemessen. Aus dieser Zelle heraus entwickelte sich ein eher kleinräumiges Regengebiet, welches zuerst harmlos in Richtung Norden ausscherte.
Ab ca. 0:30 Uhr am Donnerstag-Morgen nahm die Zelle jedoch Fahrt auf. Es entwickelte sich ein schweres Gewitter und länger anhaltender Starkregen. Innerhalb kürzester Zeit fielen bis zu 80 Liter pro Quadratmeter. Hauptsächlich betroffen war ein Streifen von Essen über das südliche Gelsenkirchen nach Herne und in das südliche Recklinghausen. Der rote/lilane Streifen ist sehr gut auf der Radarauswertung der 1-stündigen Regenmengen sichtbar:
Die Feuerwehr Gelsenkirchen spricht von über 150 Einsätzen. Es mussten mehrere Menschen aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Auch ein Regenrückhaltebecken lief über, sodass umliegende Straßen teilweise 1,50 Meter unter Wasser standen. Durch starke Winde kippten Bäume um. Die Feuerwehr konnte einige Einsatzstellen teilweise nur noch mit dem Schlauchboot erreichen und helfen.
Auch aus Essen und Dortmund wurden mehrere vollgelaufene Keller gemeldet, wo teilweise das Wasser kniehoch stand. Insgesamt waren Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz, die zusätzlich noch Unterstützung durch das Technische Hilfswerk (THW) bekamen. Hier einige Fotos der Feuerwehr Essen:
An der Wetterstation Castrop-Rauxel, aus dem Privatstationen-Netz von uns, kamen innerhalb einer Stunde 26,8 Liter zusammen, in Dortmund-Sölde waren es knapp über 10 Liter. Im Gelsenkirchener Norden haben wir noch 13 Liter messen können. Die DWD-Station Wuppertal meldete rund 25 Liter.
Das Gewitter war so erst kurz zuvor in den Modellkarten prognostiziert worden. In allen Läufen davor wurde der Gewitterkomplex einheitlich für das südliche NRW und die angrenzenden Bundesländer prognostiziert. Im Regenradar konnte der Starkregen sehr gut verfolgt werden.